Die große Tour - Bulgarien, Türkei


1. Abschnitt: Über Bulgarien bis in die Türkei

Am 26.03.2019 sollte also meine Reise in die Mongolei beginnen.

 

Mein erstes Ziel Varna in Bulgarien erreichte ich am 1.4.2019. Dort wollte ich bis zum 15.4.2019 bleiben, um in der Zahnklinik Dentaprime meine komplette Zahnsanierung abzuschließen.
Nachdem ich in Verna angekommen war und meine Behandlung sehr viel Zeit in Anspruch nahm, blieb mir trotz des wechselhaften Wetters etwas Zeit, um zwischendurch im Osten Bulgariens das Kap Kaliakra zu besuchen.


Mein nächster Stopp und Übernachtungsplatz war im Ovech Fortress. Von dort aus ging es Richtung Schumen, eine Stadt in Ostbulgarien mit einer beeindruckenden Geschichte und Festungsanlage, die ihren Ursprung 500 vor Christus hat und deren Mauern eine bewegende Geschichte erzählen können. Da in Schumen zufälligerweise am gleichen Wochenende ein Bergrennen stattfand, nahm ich die Gelegenheit wahr, dieses Spektakel ebenfalls zu besuchen.


Leider lies mein Zeitplan nicht zu das ich noch andere Sehenswürdigkeiten besuchen konnte, denn mein nächster Termin in der Zahnklinik warte schon auf mich. Nachdem die Behandlung bei Dentaprime erfolgreich abgeschlossen war, ging es für mich erst richtig los und ich machte mich in Richtung Türkei auf den Weg.

 

Ich entschied mich über Malko Tarnowo in die Türkei einzureisen und siehe da, es war super Wetter. Weiter ging es nach Edirne, diese Stadt ist auf alle Fälle Sehenswert.

Dort findet man sehr viele schöne alte Baudenkmäler aus verschiedenen Jahrhunderten und es macht Spaß durch die Stadt zu tingeln und hier und da etwas anzuschauen. Auch sollte man sich die Zeit nehmen, um in einem Straßenkaffee einen çay (Türkischer Tee) zu trinken und dem bunten Treiben auf der Straße zuzusehen.

 

Weiter ging es in Richtung Istanbul über den Bosporus, die Verbindung zwischen Europa und Asien, der Verkehr ist hier mörderisch und man sollte dementsprechend viel Zeit einplanen.

Hinter Istanbul war dann leider Schluss mit dem schönen Wetter, erst regnete es und dann kam der Schnee und die Kälte.

Nach Istanbul führte mich eine neue Autobahn nach Bursa, allerdings fuhr ich schnell weiter, da ich mir das schlechte Wetter und das Chaos in der Stadt nicht unnötig antun wollte.

 

Weiter führten mich schmale Straßen über die Berge Richtung Ankara, welches ich umfuhr um nach Hattusa zu gelangen. Ein paar hundert Meter vor dem Eingang zu Hattuscha, sie war die Hauptstadt des Hethiter-Reiches, übernachtete ich auf einem Hotelcampingplatz. Außer einer schönen heißen Dusche war dort leider nicht nur das Internet sehr schlecht, sondern auch das Essen. Im Hotelrestaurant begegnete ich allerdings den einzigen Deutschen auf meiner bisherigen Tour durch die Türkei, sie waren von der Deutschen Botschaft in Ankara. Wir verbrachten ein paar nette Stunden und sie boten mir Ihre Hilfe an, sollte ich Sie brauchen.

 

Der Eintritt zur Hauptstadt der Hethiter Hattusa kostet 1 Euro. Das Gelände ist riesig und hat einen großen Höhenunterschied, sodass es am Eingang regnete, um am höchsten Punkt heftig schneite. Die einzelnen Etappen wie Unterstadt, Oberstadt sowie Tempelanlagen liegen soweit auseinander das man sie am besten mit dem Auto anfährt. Die Anlagen und das Gelände sind sehr gut Restauriert und so verflog der Tag trotz des schlechten Wetters wie im Flug.

Sollte man in der Türkei sein und die Möglichkeit haben und natürlich an Geschichte interessiert sein, ist es schon fast ein muss, nach Hattuscha zu fahren. Mein erster Besuch war vor über 30 Jahren mit meiner Exfrau und wir waren auch damals begeistert. Heute kann ich sagen das Hattuscha nichts von seiner Faszination verloren hat.

Von Hattusa aus sind es nur etwa 35 km bis Alacahöyük.

 

Alacahöyük ist ein Siedlungshügel beim gleichnamigen Dorf. Bei den Ausgrabungen wurden dort 4 Zivilisationen entdeckt, dies war wohl eines der bedeutendsten Kunst und Kulturzentren der Hethiter.

 

Das Wetter wurde jetzt immer schlechter, sodass ich mich auf den Weg direkt nach Erzurum machte. Dort angekommen suchte ich nach einem kleinen billigen Hotel, welches ich dank eines Tankwartes der etwas Englisch sprach aber mir vor allem mit Händen und Füssen erklärte, wo ich ein Zentrumsnahes finden konnte. Von dort aus erkundete ich die Sehenswürdigkeiten von Erzurum. Es gibt dort einige bedeutende Bauwerke zu entdecken, die trotz der starken Erdbeben die immer wieder in der Gegend auftraten, in einem sehr guten Zustand befinden. Auch diese Denkmäler aus der Geschichte Erzurum sind erstklassig Restauriert.


An einem Wochenende wollte ich eine alte Festung in Pasinler etwa 40 km von Erzurum erkunden. Leider musste ich feststellen, dass die teils negativen Berichte über Ostanatolien stimmten. Kaum das ich durch die einzige schmale Zufahrt in den Burghof gefahren war, versammelte sich dort sofort eine Bande Jugendlicher und wollten Geld von mir.  Dass sie mich dabei bedrängten schien die älteren Türken nicht besonders zu interessieren.

Nachdem ihre Drohungen bei mir keine Wirkung zeigten, wurden sie immer dreister und zogen sogar Taschenmesser. Als ich auch darauf nicht einging, fingen sie an mit Steinen zu werfen.

Diese Auseinandersetzung dauerte etwa 2 Stunden, bis es mir gelang durch die schmale Einfahrt des Burgparkplatzes zu fahren, ohne dabei einen Schaden am Auto zu riskieren.


Es ist nicht schön und vor allem nicht ganz ungefährlich, wenn so etwas passiert. Dies schadet vor allem dem Tourismus und damit auch den Menschen vor Ort. Am erschreckendsten für mich war aber das deutliche Desinteresse der älteren Türken. Schade, denn ich hätte mir die Burg gerne näher angesehen.

Es ist nicht mehr die Türkei wie ich sie damals kennenlernte.

 

Die Leute sind nicht mehr so offen wie früher alles ist hektischer und kaum einer hat noch Zeit. Aufgefallen sind mir vor allem die unzähligen Überwachungskameras und eine starke Präsens von Polizei und Militär.

 

 

Während meiner bisherigen Zeit dort habe ich lediglich zwei Deutsche und einen Engländer getroffen, nicht einmal Touristenbusse waren zu sehen. Ein deutliches Zeichen für den Zurückgang des Tourismus in weiten Teilen des Landes.

 

 

Positiv in Erinnerung bleiben mir die bestens ausgebauten und beschilderten Sehenswürdigkeiten. Und das es trotz der negativen Erlebnisse, spannende und witzige zusammentreffen mit Einheimischen gab.